Pressemitteilung zur Antwort der Landesregierung auf die kleine Anfrage zu den Einpressbohrungen an der Bohrstelle Siedenburg H 1.

Weiterer Aufklärungsbedarf nötig
Antwort auf kleine Anfrage von MdL Tonne zeigt Licht und Schatten

Im Rahmen der jüngsten Plenarwoche erhielt der heimische Landtagsabgeordnete Grant Hendrik Tonne die Antwort der Landesregierung auf die von ihm und dem SPD-Landtagskandidaten Joachim Oltmann gestellte Frage ob es Zusammenhänge zwischen Einpressbohrungen und der Qualität des Grundwassers in Niedersachsen gäbe. Hintergrund für die Anfrage war eine Berichterstattung, wonach Zusammenhänge zwischen Einpressbohrungen und Erkrankungen thematisiert worden ist.

Nach Auskunft der Landesregierung wurde die Bohrung Siedenburg H 1 seit 1976 von der ExxonMobil zur Versenkung von Lagerstättenwasser genutzt, der Versenkbetrieb wurde im Jahr 2012 eingestellt. Ersichtlich ist aus der Antwort auch, dass in den letzten Jahren zwischen 40.000 und 48.000 Kubikmeter Lagerstättenwasser pro Jahr verbracht worden ist. Die versenkte Gesamtmenge beläuft sich auf 954.988,3 Kubikmeter Lagerstättenwasser. Tonne und Oltmann zeigten sich überrascht von der unvorstellbar großen Menge, welche in einer Bohrung im Rahmen von 30 Jahren versenkt worden ist.

Aus Sicht der SPD-Landtagskandidaten ist es jedoch bedauerlich, dass der Landesregierung keine Informationen zur Grundwasserbeschaffenheit, insbesondere der Hauswasserversorgungsanlagen im konkreten Fall in der Gemeinde Borstel vorliegen. Die vorhandenen und existierenden Grundwassermeßstellen liegen in einem Radius von zehn Kilometer um die Bohrung Siedenburg H 1. „Erfreulicherweise ist zur Kenntnis zu nehmen das auf Basis der vorhandenen Daten nach dem derzeitigen Kenntnisstand kein Zusammenhang zwischen Grundwasserbeschaffenheit und Verpressaktivitäten herzustellen ist. Andererseits muss festgestellt werden, dass die Meßstellen zu weit weg sind, um verlässliche Daten liefern zu können“, so Tonne.


Tonne und Oltmann waren sich daher in der Forderung einig, dass weitere Untersuchungen veranlasst werden müssen und zeigten sich gleichzeitig erfreut das die Landesregierung dieser Forderung auch nachkommt und weitere Recherchen und Untersuchungen veranlasst hat.

Beide stimmen mit der Einschätzung der Landesregierung überein, dass Hinweise auf eine mögliche Beeinflussung des Grundwassers sehr ernst genommen werden müssen. Aus diesem Grunde werde man das Thema weiter verfolgen und im Herbst auf Wiedervorlage legen.