Diskussionveranstaltung zum Dialogpapier Teilhabe in Nienburg/Weser

Teilhabe und Partizipation für Alle

Auf Einladung des heimischen Landtagsabgeordneten Grant Hendrik Tonne (SPD) war die integrationspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Dr. Silke Lesemann zu Gast in Nienburg und referierte über das Dialogpapier der SPD zum Thema Integrationspolitik. Derzeit laden die Vertreterinnen und Vertreter der SPD landesweit zu unterschiedlichsten Diskussionsrunden ein, um mit Verbänden, Institutionen und Bürgerinnen und Bürgern zu den unterschiedlichen Politikfeldern in den Dialog zu kommen.

Lesemann machte deutlich, dass Niedersachsen ein Einwanderungsland war und ist. Nach ihrer Ansicht bedeute Integration auch Zugehörigkeit, deshalb betreffe Integrationspolitik nicht nur zugewanderte Menschen, sie sei vielmehr die Beantwortung sozialer Fragen für alle Menschen. Die SPD wolle umfassende Teilhabemöglichkeiten für Jeden und Jede in unserem Land, ökonomisch, sozial und kulturell – dies gelte selbstverständlich auch für zugewanderte Mitbürgerinnen und Mitbürger.

Eine Trennung in wir und ihr dürfe nach Ansicht von Lesemann keine Rolle mehr spielen, dies sei eine Voraussetzung für den sozialen Frieden im Land. Lesemann kündigte daher an, dass eine SPD geführte Landesregierung Teilhabe und Partizipation von Zugewanderten deshalb auch als Querschnittsaufgabe für alle Ressourcen begreifen werde und kündigte die Einrichtung einer Steuerungsstelle in der Staatskanzlei an.

Nach Ansicht von Grant Hendrik Tonne müsse auch die Asyl- und Flüchtlingspolitik des Landes Niedersachsen auf den Prüfstand. „Das Beispiel um die Abschiebung der Familie Nguyen aus Hoya zeigt uns doch, wie inhuman und ungerecht derzeit in

Niedersachsen mit Flüchtlingen umgegangen werde“, so Tonne. Menschlichkeit und die Achtung der Würde müssen in Zukunft die Maßstäbe sein, an denen sich Niedersachsen orientiere.

Im Rahmen der sich anschließenden Diskussion konnten etliche Ergänzungen und Erweiterungen angesprochen werden, die nunmehr in den Dialogprozess mit einfließen sollen. So verwies der Vorsitzende des Kreissportbundes Nienburg/Weser Rudolf Sudhop auf die Bedeutung des Sports für die Integration. Tonne und Lesemann kündigten in diesem Zusammenhang an, dass die bereits laufende Projektarbeit auch in Zukunft verstärkt gefördert werden solle.

Weitere Themen, welche die Bandbreite des Themas Integration und Partizipation verdeutlichten waren die Forderung nach einer verstärkten Sprachförderung in den Grundschulen durch „Lernpaten“, die wichtige Einbeziehung der Eltern durch Integrationslotsen, die vereinfachte Anerkennung von im Ausland erworbenen Abschlüssen und der Wunsch nach mehr interkultureller Fortbildung für Behörden. Grant Hendrik Tonne kündigte an, dass all diese Themen mit in die zukünftige Diskussion einfließen werden und lud gleichzeitig alle Interessierten ein, sich an den Dialogprozess auch weiterhin zu beteiligen.