Die niedersächsische SPD-Landtagsfraktion hat sich mit einem Schreiben an den Bund gewandt, in dem die entscheidende Rolle der norddeutschen Häfen für die deutsche Wirtschaft und die Energiewende hervorgehoben und um Unterstützung beim Ausbau der norddeutschen Seehäfen gebeten wurde. In diesem Zusammenhang betont Karin Logemann, stellvertretende Sprecherin für Häfen und Schifffahrt, die Notwendigkeit, Land und Bund in die Pflicht zu nehmen, um die Häfen zukunftsfähig aufzustellen und auszustatten. Ohne die Häfen können die ehrgeizigen Ausbauziele der Energiewende nicht erreicht werden. „Unsere norddeutschen Häfen erfüllen nationale Aufgaben, da ist auch eine nationale Unterstützung nötig. Diese Aufgabe können die Hafenländer nicht alleine schultern“, so Logemann.

„Besonders der Hafen in Cuxhaven hat sich in den letzten Jahren zu einem bedeutenden Motor der Energiewende entwickelt. Der Ausbau der dortigen Hafenkapazität ist von zentraler Bedeutung, um die Energiewende in Deutschland voranzutreiben, insbesondere als bundesweit einziger Offshore-Hafen“, so Logemann.

Aktuell werden etwa 80 Prozent des deutschen Bedarfs an Rotorblättern für Windenergieanlagen über den Hafen Cuxhaven importiert. Die Erweiterung des Hafens ist daher dringend erforderlich, um den steigenden Zahlen durch die Ausbauziele des Bundes gerecht zu werden. Modellrechnungen zeigen, dass ohne diese Erweiterung 30 bis 45 Prozent der Ausbauziele nicht erreicht werden könnten.

„Ich begrüße die Prüfung einer Co-Finanzierung des Ausbaus durch die Bundesregierung ausdrücklich“, so SPD-Fraktionsvorsitzender Grant Hendrik Tonne. Von den etwa 300 Millionen Euro der veranschlagten Kosten für den Ausbau haben das Land Niedersachsen und der Hafenbetreiber bereits jeweils 100 Millionen zugesagt. „Eine Finanzierung von Bundesseite würde den hohen Stellenwert der norddeutschen Seehäfen und des Hafens Cuxhaven weiter unterstreichen“, sagt Tonne.

„Die Deutschland-Geschwindigkeit, wie sie bei der schnellen Inbetriebnahme der LNG-Terminals in Wilhelmshaven und Stade gezeigt wurde, sollten wir auch für Cuxhaven und andere norddeutsche Häfen nutzen. Das Cuxhavener Projekt ist von zentraler Bedeutung für die Energiewende. Ich hoffe sehr, dass zeitnah eine Lösung gefunden werden kann“, so Tonne.

Die Finanzierung muss bis zum 31. Mai 2024 stehen, damit der Bau im Jahr 2025 beginnen kann.