Informationsgespräch über die Arbeit der Berufsbildenden Schulen im Landkreis Nienburg/Weser

BBS im ländlichen Raum stärken

Der heimische Landtagsabgeordnete Grant Hendrik Tonne informierte sich jüngst über den Sachstand zu anstehenden Themen bei den Berufsbildenden Schulen des Landkreises Nienburg/Weser in einem Gespräch mit der Schulleiterin Sabine Schroeder.

Frau Schroeder lobte die gute Zusammenarbeit mit dem Landkreis Nienburg/Weser. Sie zeigte sich erfreut, dass die Arbeiten an den Metallwerkstätten nunmehr endlich gut vorangehen würden und auch die Umbauarbeiten für die Schulfleischerei im Plan liegen.

Die Umsetzung des Modellversuches ProReKo, bei dem den berufsbildenden Schulen die Verantwortung für den gesamten Personalbereich übertragen wurde, ist noch nicht abgeschlossen. Die Jahre 2011 bis 2012 gelten als Übergangsjahre, in denen auftretende Probleme, wie z. B. die Höhe der Schulbudgets und die Bezahlung von Verwaltungspersonal durch die Schulen, zufrieden stellend geklärt werden müssen.

Zurzeit erhalten die Berufsbildenden Schulen des Landkreises Nienburg/Weser vom Land Niedersachsen einen Etat von fast 8 Mio. Euro zur eigenverantwortlichen Bewirtschaftung. U. a. müssen daraus die Lehrkräfte bezahlt werden. Der zur Verfügung gestellte Betrag pro Lehrkraft orientiert sich an Durchschnittswerten. Alters- und Kinderzuschläge bleiben im speziellen Fall unberücksichtigt. Das kann dazu führen, dass eine Schule, die viele ältere Lehrkräfte oder Lehrkräfte mit vielen Kindern hat, mit den Durchschnittswerten nicht alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bezahlen kann. Hier wird das Land noch nachsteuern müssen.

Auch die Finanzierung einer Verwaltungskraft, die die Schulleitung bei der Bewirtschaftung der Landesgelder unterstützt, muss noch endgültig geklärt werden. Nach jetzigem Stand der Dinge müssen die Gelder hierfür aus freiwerdenden Lehrerstellen finanziert werden.

Der Bedarf an Lehrkräften ist im Berufsschulbereich nach wie vor hoch und wird in den nächsten zehn Jahren aufgrund der Pensionierungswelle erheblich ansteigen. Das trifft besonders für den Metall- und Elektrobereich zu. Leider entscheiden sich viel zu wenig junge Leute für ein entsprechendes Studium. Der Bedarf kann bei weitem nicht mit den zurzeit Studierenden gedeckt werden. Frau Schroeder sieht darin ein großes Problem für die Zukunft. Hinzu kommen die z. T. sehr attraktiven Angebote anderer Bundesländer, die diese jungen Lehrkräfte aus Niedersachsen abwerben möchten.

Der demografische Wandel erreicht nach und nach auch die berufsbildenden Schulen. Gerade im ländlichen Raum stellt es die Schulen vor große Probleme, ihr sehr umfangreiches, wohnortnahes Bildungsangebot aufrechtzuerhalten. Hierbei wünschte sich Frau Schroeder ganz besonders die Unterstützung der heimischen Abgeordneten.

Frau Schroeder betont dabei, dass nur eine gut aufgestellte Berufsschule in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft vor Ort dem kommenden Fachkräftemangel entgegenwirken kann.